Diese Nächte

Kalte Luft in deiner Lunge, verätzte Nasenscheidewand,

du bist der coole, einsame Junge, ohne Plan und abgebrannt.

Stehst ganz alleine da seit Stunden, hast dich irgendworin verrannt,

Dachtest, du hättest sie gefunden, doch leider war sie stadtbekannt.

Und jetzt wartest du da draußen in der frostverzehrten Nacht,

du musstest unbedingt noch rausgeh'n, hast das immer so gemacht

und am Bussteig gegenüber hält der letzte Nachtexpress

mit den Übriggebliebenen vom letzten Saufexzess.

Der halbe Bahnhof riecht nach Kotze und nach Mcces-Frittenfett,

hast keinen Bock mehr drauf zu warten, dass die Müllabfuhr dich weckt.

 

Oooohne diese Nächte wärst du jetzt nicht, der du bist.

Oooohne all das Schlechte würd' das Gute nicht vermisst.

 

Feuchte Kälte auf der Haut, selbst dein Parka ist ganz nass,

hast immer an die Liebe geglaubt, doch leise flüstert dir der Hass,

doch funkle weiter in der Nacht, lass dich bitte nicht verführ'n,

auf der dunklen Seite der Macht wirst du alles nur verlier'n.

 

Oooohne diese Nächte wärst du jetzt nicht, der du bist.

Oooohne all das Schlechte würd' das Gute nicht vermisst.

 

Und du denkst noch an die Worte, deiner Helden auf Vinyl,

als dich das Leben noch emportrug ohne Grund oder Kalkül.

Was würden Bruce und Bob jetzt machen? Gibt's keine Liebe mehr für dich?

Dieses traurige Erwachen kratzt tiefe Furchen ins Gesicht.

All die schwarzen Nachtgestalten nimmst du nichtmal richtig wahr,

und du fragst dich ob die Abfahrt, die du wähltest, richtig war.

 

Oooohne diese Nächte wärst du jetzt nicht, der du bist.

Oooohne all das Schlechte würd' das Gute nicht vermisst.


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